Jede Schmetterlingsart stellt vielfältige, artspezifische Ansprüche an die Eigenschaften ihrer Umwelt. Nur wenn diese erfüllt sind, können die Tiere überleben.
Eine der wichtigsten Bedingungen für die Verbreitung ist das hinreichende
vorhandensein von Nahrungspflanzen und zwar für Falter und Raupen gleichermaßen.
Die schönsten Wiesen in der Natur findet man dort, wo nie Dünger hingekommen ist.
Ein nach biologischen Kriterien bewirtschafteter Naturgarten bietet Lebensraum sowohl für Schmetterlinge, als auch für zahlreiche andere Insektenarten und Vögel.
Fördern Sie die Bodenfruchtbarkeit mit Kompost und Mulch, und verzichten Sie möglichst auf andere Dünger und Torfprodukte. Wenden Sie im Bedarfsfall alternative Schädlingsbekämpfungsmittel an, achten Sie auf eine hundertprozentige biologische Abbaubarkeit.
Die meisten einheimischen Schmetterlinge sind auf einheimische Wildpflanzen als Nektarspender und als Raupennahrung angewiesen.
Verzichten Sie daher möglichst auf exotische Pflanzenarten.
Beim Kauf von einheimischen Pflanzen sollte beachtet werden, dass sie wirklich der Wildform entsprechen. Stark züchterisch veränderte Arten (z. B. mit gefüllten Blüten) bieten oft viel weniger Nektar.
Möglichst vielfältige Lebensräume schaffen und wo immer möglich,
etwas Wildnis im Garten tolerieren.
Ein "glatter" Garten ist fast immer gerne gesehen, aber er hilft den Faltern und Insekten nicht.
Im Kulturgarten finden sich Beerenstauden, Gemüsebeete und blühende Kräuter als Nahrungsquelle für einige Raupen und Falterarten.
Nektarspendende Küchenkräuter wie Rosmarin, Lavendel, Salbei, Thymian, Oregano blühen lassen.
Eine kleine Liste für eine blumenreiche Wiese:
magerer, trockener Boden:
Silberdistel, Elfenkrokus, Glockenblume, Grasnelke, Wiesenmagerite.
feuchter Boden:
Blutweiderich, Frühlingskrokus, Gundermann, Märzenbecher, Trollblume, Wieseniris, Wiesenschaumkraut, Prachtnelke.
leicht feuchter Boden:
Gänseblümchen, Herbstzeitlose, Margerite, Wiesenflockenblume, Johanniskraut, Weißklee,Wiesenkerbel, Zittergras, Wiesenglockenblume, Große Bibernelle.
Als Grundregel sollte gelten, daß einmal um Pfingsten ( Juni ) gemäht werden sollte und ein zweitesmal Anfang Oktober.
Eine blumenreiche Wiese, selten und nicht die ganze Fläche auf einmal gemäht, bietet sowohl Nektar für Falter als auch Platz für Eiablage und Nahrung für Raupen.
Damit die bunten Falter nicht nur vorbeiflatternde Gäste bleiben, muss auch den Raupen genügend Nahrung geboten werden.
"Eine kleine Wildnis" mit Brennnesseln und Disteln ist Wiege und Nahrungsquelle für viele einheimische Schmetterlinge.
Auch der beschränkte Platz auf dem Balkon lässt sich mit wenig Aufwand schmetterlingsfreundlich gestalten.
In Töpfen und Schalen gedeihen viele nektarspendende Pflanzen, die vorüberflatternde Gäste anlocken können.
Lassen Sie die Küchenkräuter blühen. Ihre nektarreichen Blüten sind bei Schmetterlingen besonders beliebt.