Naturfotografie
Reinhold Essing

Falter anlocken

Jede Schmetterlingsart stellt vielfältige, artspezifische Ansprüche an die Eigenschaften ihrer Umwelt. Nur wenn diese erfüllt sind, können die Tiere überleben.
Eine der wichtigsten Bedingungen für die Verbreitung ist das hinreichende
vorhandensein von Nahrungspflanzen und zwar für Falter und Raupen gleichermaßen.

Während manche Arten viele Nahrungspflanzen annehmen und eine weite Verbreitung finden,
sind etliche Arten auf wenige oder nur eine einzige Nährpflanze angewiesen.
Sie sind somit auch in ihrer Verbreitung beschränkt.
Zwingend erforderlich sind in vielen Fällen spezielle Landschaftsstrukturen.

Kurzschwanzbläuling

Biologisches gärtnern

Die schönsten Wiesen in der Natur findet man dort, wo nie Dünger hingekommen ist. Ein nach biologischen Kriterien bewirtschafteter Naturgarten bietet Lebensraum sowohl für Schmetterlinge, als auch für zahlreiche andere Insektenarten und Vögel.

Fördern Sie die Bodenfruchtbarkeit mit Kompost und Mulch, und verzichten Sie möglichst auf andere Dünger und Torfprodukte. Wenden Sie im Bedarfsfall alternative Schädlingsbekämpfungsmittel an, achten Sie auf eine hundertprozentige biologische Abbaubarkeit.

Darauf sollten Sie achten

Die meisten einheimischen Schmetterlinge sind auf einheimische Wildpflanzen als Nektarspender und als Raupennahrung angewiesen.
Verzichten Sie daher möglichst auf exotische Pflanzenarten.

Beim Kauf von einheimischen Pflanzen sollte beachtet werden, dass sie wirklich der Wildform entsprechen. Stark züchterisch veränderte Arten (z. B. mit gefüllten Blüten) bieten oft viel weniger Nektar.

Nicht jeden Grashalm herausreissen

Möglichst vielfältige Lebensräume schaffen und wo immer möglich,
etwas Wildnis im Garten tolerieren.
Ein "glatter" Garten ist fast immer gerne gesehen, aber er hilft den Faltern und Insekten nicht.

Ein Kräuterbeet

Im Kulturgarten finden sich Beerenstauden, Gemüsebeete und blühende Kräuter als Nahrungsquelle für einige Raupen und Falterarten.

Nektarspendende Küchenkräuter wie Rosmarin, Lavendel, Salbei, Thymian, Oregano blühen lassen.

Blumen für die Gartenwiese

Eine kleine Liste für eine blumenreiche Wiese:
magerer, trockener Boden:
Silberdistel, Elfenkrokus, Glockenblume, Grasnelke, Wiesenmagerite.
feuchter Boden:
Blutweiderich, Frühlingskrokus, Gundermann, Märzenbecher, Trollblume, Wieseniris, Wiesenschaumkraut, Prachtnelke.
leicht feuchter Boden:
Gänseblümchen, Herbstzeitlose, Margerite, Wiesenflockenblume, Johanniskraut, Weißklee,Wiesenkerbel, Zittergras, Wiesenglockenblume, Große Bibernelle.

Mahd der schönen Blumenwiese

Als Grundregel sollte gelten, daß einmal um Pfingsten ( Juni ) gemäht werden sollte und ein zweitesmal Anfang Oktober.

Eine blumenreiche Wiese, selten und nicht die ganze Fläche auf einmal gemäht, bietet sowohl Nektar für Falter als auch Platz für Eiablage und Nahrung für Raupen.

Ohne Raupen keine Schmetterlinge

Damit die bunten Falter nicht nur vorbeiflatternde Gäste bleiben, muss auch den Raupen genügend Nahrung geboten werden.

"Eine kleine Wildnis" mit Brennnesseln und Disteln ist Wiege und Nahrungsquelle für viele einheimische Schmetterlinge.

Ein schöner Balkon

Auch der beschränkte Platz auf dem Balkon lässt sich mit wenig Aufwand schmetterlingsfreundlich gestalten.

In Töpfen und Schalen gedeihen viele nektarspendende Pflanzen, die vorüberflatternde Gäste anlocken können.
Lassen Sie die Küchenkräuter blühen. Ihre nektarreichen Blüten sind bei Schmetterlingen besonders beliebt.